Geschichte der katholischen Kirchengemeinde Schrotz

Die Kirche wurde als Pfarrkirche angelegt, war Filiale von Deutsch Krone, wurde aber 1660 vom Bischof Adalbert Tholibowski zur Pfarrkirche erhoben. 1694 ließ der Starost die Vorkriegskirche erbauen, die bis 1698 ausgemalt wurde. Die Schrotzer Wallfahrtskirche nimmt im Deutsch Kroner Land eine hervorragende Stellung ein. Als Dorfkirche sehr alt, war sie seit alters der Pfarrkirche Deutsch Krone als Filiale beigegeben. Vermutlich wurde sie in der Reformation evangelisch, und kam 1602 wieder in katholischen Besitz. Sie wurde neben allen Einkünften bei der Wiedererrichtung der Deutsch Kroner Pfarrei dieser mit den Orten Wittkow, Rosenfelde, Neu Freudenfier und Quiram überstellt. Für die Vorkriegs-Ausnahmestellung der Pfarrei Schrotz waren zwei Gründe maßgeblich: die Einrichtung der Starostei Neuhof mit Sitz in Schrotz und die Aufstellung des Gnadenbildes, das ein Schneidemühler Töpfer vermutlich in Quast bei Tütz, wo es schon lange Zeit als Gnadenbild verehrt wurde, im Dorfteich fand und von den Männern, welche die Gnadenstätte zerstört hatten, kaufte. 1660 wurde auf Betreiben des Starosten von Neuhof die Pfarrei Schrotz errichtet. 1690 wurden durch Urkunde des Königs Johann III. Von Polen die Ländereien der Kirche bedeutend erweitert. Der Pfarrer in Schrotz wurde zum Propst ernannt und erhielt für sich und seine Nachfolger das Recht, das Mantolett der Prälaten und Domherren der Kathedralkirche zu Posen zu tragen. 1692 wurden die zur Starostei gehörenden Ortschaften Rosenfelde und Wittkow von Deutsch Krone abgezweigt und in Schrotz eingepfarrt. 1914 wurden alte Freskomalereien wieder freigelegt.
Quellen, die nach dem Ende des II. Weltkrieges erstellt wurden, bezeichnen Schrotz Mariä Himmelfahrt als zugehörig zur Diözese Schneidemühl und zum Dekanat Deutsch Krone. Der letzte deutsche Seelsorger war Franz Garske.

Filialkirchen

  • Rosenfelde
    Die Laurentius-Kapelle in Rosenfelde war seit Bestehen des Dorfes, etwa seit 1400, Filiale von Deutsch Krone. 1692 wurde sie nach der näher gelegenen neuen Pfarrkirche von Schrotz eingepfarrt. 1807 war sie baufällig und wurde ersetzt. Der Vorkriegsbau stammt von 1898 und wurde 1905 konsekriert.
    Rosenfeld war ein königliches Starosteidorf gleichen Alters wie Schrotz und gehörte mit Wittkow und Schrotz zu den Burgdörfern von Deutsch Krone.
  • Wittkow Die Herz-Jesu-Kapelle wurde erst im Jahr 1909 auf Kosten der Gemeinde erbaut. Wittkow gehörte schon 1249 dem Templerorden und 1337 zum Lande Böthin, war aber damals verödet. Es wurde nach der Aufhebung des Templerordens königliches Starosteigut, später Burgdorf. Die Loslösung von der Mutterkirche in Deutsch Krone geschah erst unter Protest des Deutsch Kroner Propstes Johannes Minzenberg im Jahr 1692.

Ortschaften:

  • Marienfelde, Neumühl, Rosenfelde, Schrotz, Seegenfelde, Wissulke, Wittkow und Ulrichsfelde. Es muss erwähnt werden, dass früher noch Haferberg, Klein Wittenberg, Krummfließ, Rosenthal und Springberg dazugehörten.

Kirchenbücher:

  • * 1658
  • oo / † seit 1659

Erfreulicherweise ist ein Großteil der Kirchenbücher erhalten geblieben und befindet sich im Diözesanarchiv Köslin. Nicht überliefert sind hingegen die seinerzeit beim Amtsgericht in Deutsch Krone eingelagerten Kirchenbuchduplikate.

In den ältesten Kirchenbüchern finden sich ltd. Volkmann u.a. die Familiennamen Gramse, Dobberstein, Lenz, Frommholz, Franz, Zodrow, Fritz, Krüger, Brose, Hinz, Mallach, Durke und Klatt.

Abgeschrieben und bearbeitet im Februar 2020
von Jutta Grube

Literatur:

  • Handbuch über die katholischen Kirchenbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz östlich von Oder und Neiße und dem Bistum Danzig, München 1962
  • Volkmann, W.: Die Kirchenbücher der katholischen Pfarreien in der früheren Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, Schneidemühl 1939 (Sonderheft der Grenzmärkischen Heimatblätter)

Katholische Kirchengemeinde Schrotz

 
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